Prof. Dr. med. Dr. med. h. c. mult. Theodor Hellbrügge

Prof. Dr. Hellbrügge verstarb am 21. Januar 2014.

Ich bedanke mich ganz herzlich

für die Anregung, die ich unter seiner Führung erhielt,

für das Vertrauen, das er in mich setzte, und

für die Möglichkeit, die dadurch entstand, beeintrachtigen Kindern einen Weg zur

Inklusion in die Gesellschaft zu bahnen.

 

Prof. Dr. Hellbrügge feierte im Oktober 2009 seinen 90. Geburtstag.
 
Die offizielle Ehrung fand statt, am 28. und 29. November 2009,  im Rahmen eines internationalen und interdisziplinären Symposiums
an der Ludwig-Maximilians-Universität
 
Thema: Aktuelle Herausforderungen der Sozialpädiatrie
Kompetente Elternschaft, Früherkennung, Therapie
Im Rahmen dieser Veranstaltung erhielt Herr Professor Hellbrügge.
seine 21. Ehrendoktorwürde!  
 
Die Vorkonferenz für dieses Symposium, über
Frühdiagnostik von Entwicklungsstörungen und ihre Konsequenzen,
fand am 27. November 2009, im Klinikum Großhadern statt.
 
Ich gratuliere Herrn Professor Hellbrügge von ganzem Herzen !

   
 

seit 1960 Professor an der Ludwigs-Maximilians-Universität München und damals Vorstand des Instituts für Soziale Pädiatrie und Jugendmedizin, begann, nachdem er das Münchener Kinderzentrum aufgebaut hatte, die Montessori-Pädagogik in seinen Kindergärten zu erproben, und zwar mit gesunden und behinderten Kindern.

Prof. Hellbrügge erkannte in Montessoris Ansatz:

  „Jeder lernt in seinem eigenen Rhythmus“

eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Inklusion behinderter Kinder. Er fügte als weiteren Leitsatz hinzu:

 

„Nur wer hilft wird selbständig“

und beschrieb damit das Geben und Nehmen innerhalb der Gruppen, das für die Charakterbildung prägend war und ist. Jeder lernt vom anderen, allerdings auf sehr unterschiedlichen Ebenen. Selbsterfahrenes Wissen, selbsterarbeitete Fähigkeiten geben Sicherheit und Selbstvertrauen.

Prof. Hellbrügge gab uns MitarbeiterInnen die Freiheit und den Mut nach neuen Wegen zu suchen. Er drängte uns zu interdisziplinärer Zusammenarbeit mit den KollegInnen aller am Kinderzentrum München vertretenen Fachrichtungen.

Er organisierte internationale Kongresse zu welchen er anerkannte und auch noch unbekannte Wissenschaftler und Praktiker lud. Er provozierte immer wieder „heiße Grundsatzdiskussionen“, aber auch intensiven Gedankenaustausch in Arbeitskreisen.

In diesem Klima wuchsen uns festigten sich die Eckpfeiler der Montessori-Therapie.

Prof. Dr. Hellbrügge legte seine Erfahrungen aus diesem Bereich in den Büchern „Das sollten Eltern heute wissen“ (1976), und „Unser Montessori-Modell“ (1977, beide verlegt bei Kindler) nieder. Er war Präsident des Münchner Kongresses der Association Montessori Internationale (4. – 8. Juli 1977). Im März 1977 wurde ihm für seine pädagogischen Leistungen der „Pestalozzi-Preis“ verliehen.