Montessori-Therapie – was ist das? Montessori-Therapie ist eine eigenständige Therapieform, die im Bereich der Sozialpädiatrie angesiedelt ist. Sozialpädiatrie beschäftigt sich mit dem Patienten in seinem Umfeld, das heißt, dass in jedem Fall interdisziplinäre Zusammenarbeit geleistet wird, je nach Bedarf mit den Eltern und/oder allen Bezugspersonen des Patienten, ebenso wie mit allen Fachkräften, wie z.B. Ärzten, Psychologen und Pädagogen. Arbeitsbereiche der Montessori-Therapeutinnen und Montessori-Therapeuten sind:
Montessori-TherapeutInnen finden Sie in freien Praxen, in Sozialpädiatrischen Zentren und anderen pädagogischen Einrichtungen. Adressen können über den Berufsverband erfragt werden: Montessori-Berufsverband e. V. Geschäftsstelle: Krumme Fohre 85 Tel.: 0152 38540906
Die Basis der Montessori-Therapie ist die Montessori-Pädagogik. In ihr sind alle Elemente enthalten, die ein Kind benötigt um sich selbst aufzubauen, d.h. seine geistigen, motorischen und sozialen Fähigkeiten zu entwickeln. Viele Kinder sind jedoch nicht in der glücklichen Lage, aus eigenen Kräften den Weg in die „Normalität“ zu finden. Diese Menschen brauchen Unterstützung, zum Beispiel: Material, das so gestaltet ist, dass auch ein Kind mit sich erst später, oder vielleicht nie entsprechend entwickelnder Motorik „begreifen durch be-greifen“ kann.
Oder: So klare Strukturen, dass auch ein Kind mit einer vermeintlich geistigen Behinderung sich angesprochen fühlt und den Auftrag klar von einer Erklärung oder einer nebensächlichen Bemerkung unterscheiden kann. Verschiedene Verschlüsse: In jedem Behälter befindet sich ein kleiner Gegenstand. Je nach Entwicklungsstand, Notwendigkeit und Interesse des Kindes wird der Schwerpunkt der Förderung auf Sprache, Feinmotorik, Konzentration oder Förderung des Allgemeinwissens gelegt
Oder: Material, das den derzeitigen Interessen eines Kindes entspricht, also dem Lebensalter angepasst ist – und trotzdem früher entstandene Wissens- und Verständnislücken schließt sowie zusätzlich die Motorik übt. Wassergießen: Die vorgegebene Menge Wasser wird auf verschiedene Flaschen vertreilt. Das Kind erfährt physikalische und mathematische Gesetze. Schult seine Feinmotorik und wird ermuntert alles zu verbalisieren.
Neben allen Elementen der Montessori-Pädagogik sind Kenntnisse aus Medizin, Psychologie und anderen Bereichen nötig, um den vielfältigen Anforderungen eines Kindes gerecht zu werden. Die Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt, das Einbeziehen von Testergebnissen sowie der Austausch mit Kollegen anderer therapeutischer Disziplinen runden das Bild von einem Kind ab, um durch Montessori-Therapie genau die Bereiche abzudecken, die im Moment sinnvoll und notwendig sind. Mit das wichtigste Kriterium der Montessori-Therapie ist die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern.
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